Quartettverein „Concordia“ Reinsfeld feiert Jubiläum
Nach Hinweisen zu den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr und Schilderung der ersten fünfzig Jahre in der Geschichte des Vereins folgt nun ein Kurzbericht über die „Neuzeit“, die dem Verein nach dem Neuanfang die größten Erfolge brachte.
Nach Ausscheiden des langjährigen Dirigenten Karl Manderscheid war mit Hermann-Josef Steinheuer schnell ein neuer Dirigent gefunden. Mehr noch als seinem Vorgänger gelang es ihm, den Chor zu immer größeren Leistungen zu bringen und zu einem „Vorzeigechor“ in der Region zu etablieren. Nach einem ersten vergeblichen Anlauf (das Bundeschorsingen in Bernkastel 1968 wurde nicht bewertet) gelang es schließlich dem Männerchor im November 1975 in Sobernheim zum ersten Mal den Titel „Meisterchor“, die höchste Auszeichnung des Landeschorverbandes, mit der Note „Sehr gut“ zu erringen. Auf Betreiben des Dirigenten und des damaligen 1.Vorsitzenden, Herbert Lenz, und 2. Vorsitzenden, Helmut Stüber, wurde gegen manche Bedenken aus dem „Männerlager“ 1974 ein gemischter Chor etabliert, der schon bei seinem ersten Auftritt beim Familienabend im Januar 1975 beachtenswerte Leistungen bot. Im Frühjahr 1977 integrierte man schließlich den bestehenden Schulchor in den Verein. Unter der Ägide von Dirigent Steinheuer entstand auch eine Chorgemeinschaft mit mehreren Chören der Region, die sich am Ende auf die drei Männerchöre Reinsfeld, Osburg und Mertesdorf konzentrierte. Eine Vielzahl von weltlichen und geistlichen Konzerten – teils als Benefizkonzerte zur Unterstützung sozialer Projekte – in Reinsfeld und in der Region entsprang dieser fruchtbaren Zusammenarbeit in den siebziger und achtziger Jahren. Daneben wurde die Wiederholung der Leistungsprüfung auf Landesebene nicht vernachlässigt. Mit dem Versuch im Jahre 1985, beide Chorformationen gleichzeitig zum Meisterchortitel zu führen, hatten sich Dirigent und Verein wohl etwas viel zugemutet. Das Ziel wurde leider knapp verfehlt. Die Konzentration auf den Gemischten Chor in den kommenden Jahren zahlte sich schließlich aus. Die Formation errang 1989 beim Bundesleistungssingen in Klüsserath den begehrten Titel mit der Note 1,27. Leider beendete Steinheuer kurz darauf seine Arbeit als Dirigent.
Mit der Verpflichtung von Günter Weilerswist hatte der Verein abermals schnell Ersatz gefunden und wie sich später herausstellen sollte wieder ein großes Los gezogen. Er setzte zügig und erfolgreich die Arbeit seines Vorgängers fort und führte den Männerchor bereits 1994 beim Bundesleistungssingen in Klüsserath zum Titel Meisterchor. Mit dem Gemischten Chor erwarb er den Titel, der 5 Jahre geführt werden darf, in den Jahren 2000 (höchste Punktzahl aller teilnehmenden Chöre) und 2005 zweimal in Folge.
Unter dem Dirigat von Günter Weilerswist belebte der Verein aber auch die „Konzertlandschaft“ wieder. Das große Schubertkonzert zum 200. Todestag des Komponisten (1997), das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Konzert anlässlich des 90 jährigen Vereinsjubiläums (2002) oder die Open-Air-Konzerte (2004 und 2007) seien nur beispielhaft herausgestellt.
Das Leistungsspektrum der beiden Chorformationen ließ auch überregionale Institutionen aufhorchen. So erhielt der Verein schon 1985 die Gelegenheit, bei der von der Sparkasse Trier initiierten Schallplattenproduktion „Brücken“ zu Gunsten eines Guten Zweckes mitzuwirken. Im Jahr 2000 gestaltete der Verein in offiziellem Auftrag des Landkreises das Freundschaftssingen anlässlich der 10 jährigen Partnerschaft der Kreise Trier-Saarburg und Saalfeld-Rudolstadt (Thüringen) und ein Jahr später die Begleit-CD zum Chorheft „Choreley 2001 – Stadt, Land, Fluss“ des Kultursommers Rheinland-Pfalz mit. Auch der SWR wurde auf die Chorformationen aufmerksam. 2001 durfte der Gemischte Chor bei der SWR 4-Radiosendung „Heimatmusikanten“ in der Hochwaldhalle Hermeskeil mitwirken und 2004 erfolgten für diese Sendung Rundfunkaufnahmen mit dem Gemischten Chor im Studio in Kaiserslautern.
Mit Gründung der Formation „Chorschatten“, die 1997 aus einer Laune heraus entstand und inzwischen ein eigenständiger Verein ist, begann man die Veranstaltungslandschaft auch mit A-cappella-Konzerten zu bereichern. Im Mai 2000 verpflichtete der Verein mit der Formation „6-Zylinder“ zum ersten Mal Profis für ein Konzert. Sie sollten nicht zum letzten Mal in Reinsfeld gewesen sein. Bereits ein Jahr später gestaltete die Formation „Chorschatten“ zusammen mit zwei regionalen Formationen ihr erstes eigenes Konzert und beim Konzert mit der Profigruppe „BASTA“ aus Köln im Jahre 2004 durfte sie erstmals schon als Vorgruppe fungieren. Die Organisation dieser Konzerte ging mit der Eigenständigkeit der Formation ab 2007 in deren Hände über. Die Verbindung zum „Mutterverein“ ist immer noch vorhanden, da einige Sängerinnen und Sänger in beiden Vereinen aktiv sind und die Chorleiterin Andrea Stüber die Chorleiterlücken nach dem plötzlichen Tod des Dirigenten Weilerswist und jetzt nach der Trennung von Chordirektor Norbert Schmitz für das Jubiläumsjahr bereitwillig übernommen hatte. Der Chorschatten war auch spontan bereit, die Idee eines A-cappella-Konzertes im Rahmen der Jubiläumsfeier zu unterstützen und es mitzugestalten.
So darf sich das musikinteressierte Publikum freuen, wenn die inzwischen weltbekannte „Newcomer-Gruppe“ VOCALDENTE aus Hannover und der Chorschatten aus Reinsfeld am Freitag den 09. März den Reigen der Jubiläumsveranstaltungen eröffnen.